Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Jung,
wir möchten hiermit unser Entsetzen über die durch Sie erfolgte Einladung des Kiewer Bürgermeisters, Vitali Klitschko, zum Ausdruck bringen.
Ein Herr Klitschko, in dessen Hauptstadt regelmäßig Nazi-Verbände in SS-Uniformen aufmarschieren können!
Der ähnlich, wie seinerzeit Göbbels, Morddrohungen brüllende Fackelträger durch Kiew ziehen lässt!
Ein Bürgermeister, der Faschisten wie Bandera und Schuchewitsch Ehre erweist!
Ein „Demokrat“, der den Beschuss von Wohnhäusern, Kindergärten, Schulen und Krankenhäusern im Donbass gutheißt!
Der weiß, dass dabei über 100 Kinder durch Granat- und Luftminenbeschuss ums Leben kamen. Der immer noch die Mär vom Fake unterstützt, dass es den Fünfjährigen, der im April durch eine ukrainische Drohne getötet wurde, gar nicht gibt!
Es ist unfassbar, dass ausgerechnet der NICHT Demokrat Klitschko in Leipzig eine Rede zur Demokratie halten soll!
Das haben Leipzig, haben seine Einwohner nicht verdient! Ausgerechnet ein Vitali Klitschko soll eine Rede in Bezug auf die Ereignisse 1989 in Leipzig halten. Das ist schändlich, heuchlerisch und in höchstem Maße unchristlich!
Mit ihrer Einladung tun Sie es dem Bundespräsidenten F.-W. Steinmeier gleich, der sich 2014, während des Maidan, in der deutschen Botschaft in Kiew nicht nur mit Vitali Klitschko, sondern auch mit dem Faschisten Oleg Tjagnibok von der Svoboda-Partei und dem Nationalisten Arsenij Jazenjuk, der gern die Hand zum Hitlergruß erhebt, ablichten ließ. Sie laden einen Herrn Klitschko ein, der den unangekündigten Luftangriff auf Dörfer und Städte im Donbass befürwortete, bei denen unzählige Einwohner in ihren Wohnungen, auf Straßen, Plätzen und am Strand ums Leben kamen!
Vielleicht ist Ihnen, Herr Oberbürgermeister Jung, nicht bekannt, dass die Bevölkerung des Donbass erst zu den Waffen gegriffen hat, nachdem sie vergeblich versucht hat, die vom ukrainischen „Blutpastor“ Turtschinov aufgefahrenen Panzer mit Händen und Barrikaden aufzuhalten. Deshalb legen wir Ihnen auch dazu ein Foto bei.
Vertreter unseres gemeinnützigen Vereins „Friedensbrücke- Kriegsopferhilfe“ sind das erste Mal im Mai 2016, und seit dem 2x jährlich, in den Donbass gefahren, um sich ein Bild vom Ukraine-Konflikt zu verschaffen. Wir haben mit eigenen Augen gesehen und selbst erlebt, was es bedeutet, sowohl in den Dörfern, Siedlungen und an der Front, als auch in Donezk und Gorlovka und deren Vororten unter den Beschuss der ukrainischen Armee und deren faschistischen Freiwilligen-Verbände zu geraten.
Diese führt seit 7 Jahren einen geplanten und zielgerichteten Krieg zur Vernichtung der Bevölkerung der Donbass-Republiken.
Herr Klitschko ist, wenn auch passiv, einer der willigen Vollstrecker dieser Vernichtungsaktionen.
Das sollten Sie wissen, wenn Sie ihrem Redner zur „Demokratie“
Vitali Klitschko die Hand reichen!
Es klebt Blut daran!
Für weitere Informationen, für Foto- und Filmmaterial aus unserem Archiv stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Der Vorstand
„Friedensbrücke- Kriegsopferhilfe“ e.V.
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