Seit knapp drei Wochen findet in Leipzig ein Palästina-Protestcamp statt. Ein Dutzend Zelte zum Schlafen, ein Küchenzelt, dazu solche für Versammlungen, alles unter den stets wachsamen Augen der Polizei. Organisiert wird das Ganze von Palestine.Campus, einer palästinasolidarischen Studigruppe, die klar den verbrecherischen Krieg gegen Gaza kritisiert. An seinem ersten Standort am Roßplatz wurde das Protestcamp bereits nach einer Stunde von der Polizei verjagt, welche die Universität Leipzig gerufen hatte. Nicht nur, dass damit der so gerne propagierten “Freiheit der Wissenschaft” ihre Grenzen aufgezeigt wurden, gegen Teilnehmende des Camps hagelte es Anzeigen und hohe Geldstrafen. Aufgrund von Anfeindungen, die sich bisher glücklicherweise nur in Form von Pöbeleien und aufgezwungen-provokatorischen Diskussionsversuchen zeigten, ist es nötig, rund um die Uhr für Sicherheit zu sorgen.
Und welche sind nun die anscheinend so provokatorischen Forderungen, durch welche sie sich den Unmut von Polizei, Uni und (manchen Passanten) zugezogen haben?
“1. Die Offenlegung aller Investitionen und Beziehungen mit und zu Israel. Einschließlich der Verbindungen von Investoren der Universität.
2. Sich vollständig von allen Beziehungen zu israelischen Institutionen zu trennen und bestehende Partnerschaften zu boykottieren.
3. Den Völkermord an dem palästinensischen Volk in einer schriftlichen Erklärung offiziell zu verurteilen.
4. die akademische Freiheit zu schützen und Repressionen gegen Studenten, die sich für Gerechtigkeit für Palästina einsetzen, zu beenden.
5. die irreführende Arbeitsdefinition von Antisemitismus, die IHRA-Definition, nicht mehr zu verwenden und eine neue Definition von Antisemitismus, die JDA (Jerusalem Declaration of Antisemitism), einzuführen.”
Wenn Ihr das Camp und seine wichtigen Anliegen unterstützen wollt, sind Spenden gerne gesehen, in Form von Geld oder auch Lebensmitteln. Folgt dem Camp auf Instagram oder Telegram, oder kommt am besten einfach vorbei. Es gibt immer wieder offene Treffen, die besucht werden können, spannende Vorträge und die Möglichkeit, seine Solidarität mit den Menschen in Gaza auszudrücken.