Kondolenzschreiben an die VVN-BdA

Zum Tod von Anneliese Schellenberger

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

bestürzt mit tiefer Trauer erfuhren wir vom Ableben der aufrichtigen, engagierten Antifaschistin Anneliese Schellenberger, die nach dem Ende der DDR beim Aufbau des Bundes der Antifaschistinnen und Antifaschisten in Leipzig half, und immer wieder vor der rechten Gefahr warnte, die in den letzten Jahren aufkam.

Als Tochter des antifaschistischen Widerstandskämpfers Alfred Schellenberger, Häftling im KZ Buchenwald, der vom faschistischen Volksgerichtshof 1944 zum Tode verurteilt worden war, hatte sie als Kind bei Verhaftungen die Brutalität der Nazis am eigenen Leibe erfahren, weswegen sie sich deshalb Zeit ihres Lebens gegen Rechtsextremismus engagierte. Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der AntifaschistInnen (VVN-BdA) war für sie ein Bund der Gleichgesinnten, die gemeinsam mit Sympathisanten den mutigen Kampf der Widerstandskämpfer gegen die 12-jährige Nazidiktatur würdigten und alles daransetzten, sich dem aufkeimenden Faschismus entgegenzustellen. Ihr ging es darum, dass die Erinnerung aufrechterhalten wird, weswegen sie sich als bewusste Augenzeugin bei jeder Gelegenheit dafür einsetzte.

Schon früh bereiteten ihr die nach dem 9. November 1989 aufkommenden Reichskriegsflaggen auf den Leipziger Montagsdemonstrationen Sorge. Wohlwissend, dass die Rechtsextremen, deren Taten besonders in Bayern geschützt, gehegt und gepflegt wurden, sich nach der politischen „Wende“ im Osten ihr neues Betätigungsfeld suchten und auch fanden.

So machte Anneliese Schellenberger in einem wütenden Leserbrief in der Januarausgabe 2020 des Leipziger Stadtmagazins „Kreuzer“ ihrem Ärger Luft, dass VVN-BdA die Gemeinnützigkeit entzogen wurde. „Um dem VVN-Bund der Antifaschisten den Status der Gemeinnützigkeit zu nehmen, verlangt Bayern von Berlin, diesen Status zu streichen: wegen angeblicher zu großer Nähe zum Linksextremismus…! Dagegen protestiere ich hiermit auf das Schärfste!“ Anstatt glaubwürdig gegen rechts zu kämpfen, zeigt man bei jeder Gelegenheit mit dem Finger auf die sogenannten Linksextremisten! Was kann gemeinnütziger sein als Antifaschismus!

Wir KommunistInnen der DKP stehen solidarisch zum VVN-BdA, verurteilen den auf der Grundlage von Verfassungsschutzberichten gefassten Beschluss der Finanzbehörde auf das Schärfste und verweisen auf das Ende der Weimarer Republik vor Beginn der Naziherrschaft, als schon einmal gegen Organisationen vorgegangen wurde, die den Herrschenden nicht passten.

Wir als DKP fordern die sofortige Einstellung der Beobachtung der VVN-BdA durch den Verfassungsschutz und die Rücknahme dieser fatalen Entscheidung der Finanzbehörde. Wir versichern, dass unser Eintreten gegen Faschismus und Krieg nicht nachlassen wird.

Wir bitten euch, die aufrichtige Anteilnahme der DKP Leipzig an die Kameradinnen und Kameraden der VVN-BdA (in Leipzig) und an die Angehörigen von Anneliese Schellenberger zu übermitteln.

DKP kandidiert in Sachsen zur Bundestagswahl 2021

Auf ihrer Landesmitgliederversammlung am 5. September 2020 in Leipzig hat sich die DKP Sachsen einstimmig dazu entschieden, sich an der Bundestagswahl 2021 zu beteiligen. Dazu wurde eine Landesliste von Kandidaten aufgestellt, die beim Landeswahlleiter eingereicht wurde, und das „Aktionsprogramm der DKP Sachsen in der Krise“ beschlossen.

In den nächsten Wochen werden die Genossinnen und Genossen um Unterschriften in der Bevölkerung werben, die nach § 27 des Bundeswahlgesetz aufgebracht werden müssen, um als Partei eine Landesliste zur Bundestagswahl einzureichen. Dazu sind in Sachsen 2.000 Unterschriften notwendig.
Die DKP Sachsen ist zuversichtlich, diese Unterschriften zu erhalten, insofern sie als Stimme aller arbeitenden und sozial benachteiligten Menschen hierzulande und als Partei des Friedens dringend gebraucht wird.

Die DKP Sachsen stellt ihre Kanidatinnen vor
Flyer: Krisenaktionsprogramm
Die DKP Sachsen stellt ihre Kanidaten vor
Flyer: Krisenaktionsprogramm

Hier Finden Sie das Formblatt für Unterstützungsunterschriften.
Dieses muss zwingend beidseitig gedruckt werden!

Formblatt zum Download

Bei Interesse an der Unterstützung bitte ausfüllen (mit allen Vornamen!) und unterschreiben. Danach kann es versendet werden an:

DKP Sachsen c/o A. Koch, Elsteraue 112, 01917 Kamenz
bzw. DKP Torgau - Komm-Treff, Schloßstraße 14-16, 04860 Torgau 

DKP veröffentlicht Bildungszeitung zum Thema reaktionärer Staatsumbau

Der Leitgedanke:

„In Klassengesellschaften (…) ist der Zusammenhang der Gesellschaft nur herstell-bar entweder durch offene, direkten physischen Zwang ausübende herrschaftliche Gewalt oder durch auf falschem Bewußtsein beruhende subjektive Zustimmung der Beherrschten. Keine Klassengesellschaft kommt ohne ein bestimmtes Quantum an Gewalt aus, aber auch keine kommt auf die Dauer ohne auf fal schem Bewußtsein be-ruhende Mehrheitszustimmung der Beherrschten aus. Je gewisser ihr diese Zustim-mung ist, desto weniger ist sie auf die Demonstration von Gewalt angewiesen; sie ist innenpo litisch optimal gesichert, wenn ihr die Gesamtheit der Beherrschten subjektive Anhänglichkeit zeigt. Integration hat die Herstellung dieser Anhänglichkeit zum Inhalt und umfaßt daher alles, was diese direkt oder indirekt herbeiführt. In Klassengesell-schaften bedeutete sie daher notwendig immer die Entfremdung der beherrschten Gesellschaftsmehrheit vom Bewußtsein ihrer objektiven Interessen zugunsten ihrer Unterordnung unter die Interessen der herrschenden gesellschaftlichen Minderheit.“
Opitz, Reinhard: Liberalismus – Faschismus – Integration. Band 1, S. 345

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Tag der Begegnung / Elbe-Tag – Demo und Kundgebungen am 03.10.2020

Am 25. April war der 75. Jahrestag der historischen Begegnung an der Elbe, bei der sich Soldaten der Roten Armee und der US-Streitkräfte die Hände reichten. Die für diesen Tag vorgesehene Demonstration, die sich auch gegen das NATO-Manöver „Defender 2020“ richtete, konnte aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Die DKP Torgau nebst Un-terstützern wählte den 3. Oktober als Ausweichtag, denn ein solch wichtiges Ereignis sollte nicht einfach in der Versenkung verschwinden.Am 3. Oktober, dem Tag der „Beitritts der DDR zum Geltungsbereichs des Grundgesetzes der BRD“, wie es in den Verträgen steht, demonstrier-ten über 400 Menschen – doppelt so viel, wie im vergangenen Jahr – vom Gedenkstein am Brückenkopf auf dem Ostufer der Elbe über die Brücke in die Stadt. Auf mehreren Zwischenkundgebungen sprachen verschiedene Redner aus der Friedensbewegung, so unter anderen Thorsten Schleip von der „Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen“ (DFG/VK) und der DKP-Vorsitzende Patrik Köbele.Der Vorsitzende der „Naturfreunde Deutschlands“, Michael Müller, er-innerte an den US-Soldaten Chester Yastremski, der bei historischen Hand-schlag dabei war und 2015 in Torgau sagte: „Wenn unsere Regierungen so wie wir Veteranen zusammenhalten würden, dann hätten wir eine andere Welt.“ Müller folgerte daraus, dass Torgau auch die Aufforderung sei, „gemeinsame Sicherheit und Entspannung über Säbelrasseln und Kalten Krieg zu stellen“.Reiner Braun, Kopräsident des Internationalen Friedensbüros, warn-te vor den Kriegsvorbereitungen gegen Russland. „Die Konfrontation mit Russland und mit China ist die NATO-Politik! Generalsekretär Stoltenberg ist unermüdlich unterwegs, redet vom aggressiven russischen Bären, von russischen Angriffsplänen gegen Europa und rüstet die NATO auf über 900 Milliarden US-Dollar auf, während der russische Verteidigungsetat ca. 65 Milliarden US-Dollar beträgt.“ Dabei verschlafe die deutsche Politik, „wenn es um Frieden geht“, sei aber schnell schnell, „wenn es um neue Waffen und Truppen überall geht“.Alle Redner waren sich einig, dass der 3. Oktober genau der richtige Tag sei, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. An einem Tag, an dem die Herrschenden eine „Vereinigung“ feiern, die es so nie gab, muss daran erinnert werden, dass die Westmächte sich nicht an die Vereinbarungen der Alliierten gehalten haben. Heute gehe es um „die Liquidierung der Ergebnisse des Zweiten Weltkrieges“, sagte Anton Latzo von der DKP Brandenburg. Daraus folgt, dass sich das westliche Kriegsbündnis NATO immer weiter nach Osten ausdehnt und an der Westgrenze zu Russland Panzer und Soldaten stationiert. Gleichzeitig treibt die Bundesregierung den Militärhaushalt der BRD auf neues Rekordniveau, wozu der deutsche Imperialismus ohne den 3. Oktober 1990 nicht in der Lage wäre. Das alles widerspricht dem Schwur der Soldaten 1945 an der Elbe: „Die Völker der Erde mögen ihre Differenzen in Zukunft nur noch mit friedlichen Mit-teln austragen, nie wieder mit Krieg. Alle Nationen sollen zu gegenseitigen Gunsten aller Menschen zusammenarbeiten.“

Stefan Natke in der UZ v. 09.10.2020

Torgau: Tag der Begegnung

Dank dem Sowjetvolk

Trotz Corona kein Vergessen

Obwohl die große Friedensdemonstration am 25. April 2020 wegen der Ausbreitung von Covid-19 abgesagt wurde, ließen es sich Friedensfreunde nicht nehmen, Spuren und Zeichen in Torgau zu hinterlassen.

Blumen und Fahnen schmücken das Denkmal des Sowjetvolkes

Besonders DKP und SDAJ sowie befreundete Organisationen erwiesen den Völkern der Sowjetunion für ihren herausragenden Beitrag zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus ihren Dank und zeigten ihren Wunsch, dass der Frieden bewahrt werden muss.

Blumen am Denkmal

Vor 75 Jahren trafen sich in Torgau Armeeverbände der sowjetischen und der USA-Armee:

Geschichte der Ereignisse

Das Denkmal der Begegnung